Zukunft und Vergangenheit
Das Open Air der Chopin-Gesellschaft
Von Stefan Arndt
„Wir haben es geschafft“, sagt Sookie Schober und strahlt ihre Kolleginnen an: 30 Jahre lang hat die Chopin-Gesellschaft Hannover jeden Sommer ein Open-Air Konzert im Georgengarten ausgerichtet. Am morgigen Sonntag wird es wieder so sein: Um 15 Uhr beginnt die Jubiläumsausgabe. Zum Geburtstag gönnt sich der Verein, der sich der Förderung von jungen Pianisten verschrieben hat und daher eher in die Zukunft orientiert ist, ausnahmsweise einen Blick zurück: Solist beim Konzert mit dem Jungen Sinfonieorchester Hannover ist der Pianist Kevin Kenner, der 1990 den ersten Wettbewerb der Chopin-Gesellschaft in Hannover gewonnen hat.
Dass Kenner damals nur ein halbes Jahr später den ungleich größeren Chopin-Wettbewerb in Warschau, eine der weltweit wichtigsten Veranstaltungen für Pianisten, ebenfalls gewann, zeugt auch von Geschick und Weitsicht der Verantwortlichen der Chopin-Gesellschaft. Derzeit gehören derzeit neben der Präsidentin Sookie Schober unter anderem auch Cornelia La Fougère und Anna-Luise Bäßler dazu und sorgen nicht nur für die Organisation und Planung des Open Air-Konzertes, sondern auch für das regelmäßige Programm des Vereins. Acht Konzerte werden pro Saison an verschiedenen Orten ausgerichtet, dazu kommt alle zwei Jahre der Wettbewerb für junge internationale Pianisten.
Probleme, die Konzertsäle zu füllen, hat die Chopin Gesellschaft derzeit nicht. Trotzdem wünscht sich der Vorstand mehr neue Mitglieder für den Verein, dem zu Beginn vier Familien angehörten – heute sind es rund 400. Mit ihnen und Förderern wie der Walter und Charlotte Hamel Stiftung, der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und der Volksbank soll auch die Open Air-Reihe über das Jubiläum hinaus fortgesetzt werden. 30 Jahre sind schließlich kein Alter.